Umweltförderpreis

Umweltförderpreis

Die Gemeinde Bad Zwesten lobt projektbezogen einen Umweltförderpreis aus. Mit dem Umweltförderpreis sollen Bürgerinnen und Bürger oder Institutionen in Bad Zwesten ausgezeichnet werden, die sich in den vergangenen beiden Jahren in besonderem Maße um den Umwelt- bzw. den Naturschutz bemüht haben. Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 500,-€.

Der Gemeindevorstand ruft daher alle Bürgerinnen und Bürger in Bad Zwesten auf, Vorschläge für einen würdigen Preisträger einzureichen, der die entsprechenden Kriterien erfüllt. Die Vorschläge sind bei Bürgermeister Michael Köhler bis Ende November eines Jahres einzureichen.

Mit der öffentlichen Verleihung des Umweltförderpreises verspricht sich der Gemeindevorstand, das Thema „Umwelt- und Naturschutz“ mehr in das öffentliche Bewusstsein in Bad Zwesten zu rücken und herausragende Initiativen in diesem Bereich den Bürgern zur Nachahmung zu empfehlen. „Wenn wir auch den nachfolgenden Generationen eine saubere Umwelt erhalten wollen, müssen sich alle Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen. Dies entspricht dem nachhaltigen Gedanken, dem sich die Gemeinde Bad Zwesten schon seit Jahren verpflichtet fühlt“, so Bürgermeister Michael Köhler.

Die Richtlinien und Kriterien sind auf dieser Internetseite zu finden unter dem Punkt Umwelt Unterpunkt Förderprogramme für Bürger oder können telefonisch bei der Gemeindeverwaltung, Herr Beyer, Tel. 05626/999328 abgerufen werden.

In Bad Zwesten werden besondere Objekte als Klimaschutz-Stationen gekennzeichnet. Die Bad Zwestener Energiegemeinschaft e.V. wählt Objekte aus.

Bisherige Klimaschutz-Stationen in Bad Zwesten

Kurhaus Bad Zwesten

Die Gemeinde betreibt ein Erdgas-BHKW, das per Durchleitung auch zur umweltschonenden Deckung des Strombedarfs im Rathaus und der Kläranlage des Ortsteils Bad Zwesten beiträgt.

Haus Dr. Harling, Bad Zwesten

Kellerwaldhof Oberurff-Schiffelborn

Die häusliche Energieversorgung des Biohofes von Marianne und Martin Häusling wurden mittels Biogasverstromung und Holzheizung vollständig auf erneuerbare Energie umgestellt.

Pfarrhaus Niederurff

Der Haushalt von Pfarrer Manfred Weber war Schrittmacher zur Öffnung des öffentlichen Netzes für die gemeinschaftliche, private und umweltschonende Deckung des Strombedarfs per Durchleitung.

Haus Hermann Häusling, Oberurff-Schiffelborn

Das Haus wurde um 1700 erstellt und der Energiebedarf wird unter Beachtung des Denkmalschutzes bei Strom und Wärme CO²-neutral gedeckt.

Preisträger 2003

Der Preis wurde diesmal im Rahmen des Parkfestes an u.g. Personen verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 500,-€ wurde dementsprechend halbiert.

Herr Walter Siebert, Bad Zwesten-Niederurff

Herr Walter Siebert erhielt den Preis aufgrund seines großen Engagements im Bereich des alten und neuen Biotops Niederurff am alten Sportplatz. Zudem hat sich Herr Siebert über Jahrzehnte im Bereich des Naturschutzes engagiert, insbesondere beim Erhalt des Lebensraumes für Fledermäuse. Aktuell setzt er sich seit einigen Jahren für ein Biotop an der Urffmündung zur Schwalm ein. Dieser Ansatz ist wegweisend dafür, dass inzwischen vom Land Hessen die Urff von der Quelle bis zur Mündung als FFH-Gebiet gemeldet wurde.


Herr Gerhard Hilgenberg, Bad Zwesten-Wenzigerode

Herr Gerhard Hilgenberg erhielt den Preis aufgrund seiner seit November 2001 betriebenen landwirtschaftlichen Biogasanlage. Die Anlage erzeugt 300.000 kwh Strom, der in das Netz eingespeist wird. Mit dieser Strommenge kann der Ortsteil Wenzigerode versorgt werden. Hinzu kommt die Produktion von 490.000 kwh Wärme, die im eigenen Betrieb verbraucht wird. Diese vorbildliche Arbeit von Herrn Hilgenberg liefert einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase Kohlendioxid, Stickoxide und Methan. Die Gemeinde Bad Zwesten profitiert davon, weil der Grassschnitt der öffentlichen Flächen in dieser Anlage in elektrischen Strom und Wärme umgewandelt wird. Er unterstützt damit das Klimaschutzziel, die erneuerbaren Energien bis 2010 mindestens zu verdoppeln.

Preisträger 2000

Familie Dr. Harling, Über der Runden Hecke 17, Bad Zwesten.

Die Familie hat sich mit großer Beharrlichkeit über Jahrzehnte für die Vision einer nachhaltigen, schadstofffreien Deckung des Energiebedarfes eingesetzt.

Es blieb nicht bei der Befürwortung der Nachhaltigkeit und der Vision der solaren Wasserstofftechnik. Die Familie Dr. Harling hat mit erheblichen Aufwendungen am eigenen am eigenen Haus und mit eigenen Anwendungsrisiken Maßnahmen realisiert, die schrittweise auf diese Zielsetzung hinführen.

Besonders wichtig ist die Offenheit zur Kooperation und Weitergabe der Erfahrungen. Das trägt überzeugend zur Ausweitung innovativer Ansätze bei.

Der ehrenamtliche Einsatz von Dr. Harling bei der Gründung und im Vorstand des „Bad Zwestener Energiegemeinschaft e.V.“ verdeutlicht die Vielfalt seiner Bemühungen.

Auch die Mitarbeit in der Agenda-21-Gruppe Klimaschutz und Wasser stand im Dienst der Breitenwirkung.

Die unermüdliche Bereitschaft zur Darstellung der Objekte bei Besichtigungswünschen mit Exkursionen und auch bei Einzelbesuchern sowie beim alljährlichen „Tag der erneuerbaren Energien“, trägt zur Ausweitung der umweltschonenden Energienutzung bei.

Diese Bemühungen verbesserten stets auch das Image unseres Kurortes Bad Zwesten als naturnahes Heilbad.


Einzelmaßnahmen

  • Wechsel des Brennstoffes von Öl zu Gas
  • Wärmeschutz des Daches
  • Wärmeschutz der Fassade, auch unter teilweisem Einsatz von sogenannter „transparenter Wärmedämmung“. Diese Konstruktion lässt die Sonnenstrahlen durch und verhindert zugleich die Wärmeverluste.
  • Einbau einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung.
  • Lange vor dem sogenannten 100.000-Dächer-Programm hat Familie Dr. Harling in mehrere Photovoltaikanlagen investiert und in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen zur Verbesserung dieser beigetragen.
  • Die gemeinschaftliche Wärmeerzeugung mit privater Kraft-Wärme-Kopplung ist vorbildlich. Sie verbessert die Wirtschaftlichkeit und senkt die spezifischen Kosten der CO²-Vermeidung. Bezogen auf ein kg CO²-Vermeidung sind die Kosten besonders niedrig.
  • Ein privater Energieverbund für Strom und Wärme mit zwei Nachbargrundstücken zeigt einen beispielhaften Lösungsansatz. Bei Neubauten scheitern die guten Vorsätze allzu oft an den finanziellen Möglichkeiten.
  • Die Chancen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wurden über Wärmepufferung in Verbindung mit dem Energieverbund genutzt. Die Stromerzeugung zu Spitzenbedarfszeiten wirkt sich auch günstig auf die volkswirtschaftliche Bedarfsdeckung aus.
  • Zur Schonung des begrenzten Trinkwasservorkommens wurde eine Regenwassernutzung installiert.
  • Darüber hinaus hat das Land Hessen die Familie Dr. Harling im Wettbewerb „Energetische Gebäudesanierung 2000“ mit einer Belobigung geehrt.