Im vergangenen Jahr gab es die Möglichkeit Projektideen zur integrativen Arbeit vor Ort bei der Kreisverwaltung des Schwalm-Eder-Kreises einzureichen.
In der Gemeinschaftsunterkunft in Oberurff können bis zu 59 Personen untergebracht werden. Entgegen der Ängste der Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen über diese große Zahl an geflüchteten Personen, gab es bisher keine nennenswerten Vorfälle. Die Kreisverwaltung belegt die Unterkunft mit Familien oder Paaren, die trotz unterschiedlicher Herkunftsländer in der Regel gut miteinander harmonieren. Zudem steht das DRK als Betreiber und Hausverwaltung zur Unterstützung zur Verfügung.
Seit dem 08.11.23 werden zwei Erstorientierungskurse von der Volkshochschule im Oberurffer Dorfgemeinschaftshaus durchgeführt, sodass die Erwachsenen die Möglichkeit haben, die deutsche Sprache zu lernen.
Die eingereichte Projektidee galt den Kindern im Kindergartenalter in der Gemeinschaftsunterkunft, die auf einen Kindergartenplatz warten müssen oder deren Eltern nicht in der Lage sind, die Wege zwischen Kindergarten und Unterkunft gemeinsam mit den Kindern zu bestreiten. Auch neu untergebrachte Kinder im Grundschulalter können das neue Sprachangebot besuchen, bis die Schulanmeldung erfolgt ist.
Gemeinsam mit Lea Fibich, Sprachcoachin aus Bad Zwesten, haben wir nach erfolgter Projektzusage gemeinsam mit den Geflüchteten in der GU den zur Verfügung gestellten Raum renoviert und eingerichtet. Eine gelb angestrichene Wand sorgt nun für eine kommunikative und freundliche Atmosphäre. Es gibt einen Kindertisch, an dem die Kinder altersgerecht sitzen und lernen können und eine gemütliche Sitzecke mit Kuscheltieren zum Zuhören. Die Lernmaterialien hat die Sprachcoachin, die neben ihrer Selbstständigkeit unter anderem auch in der Altenburgschule tätig ist, projektspezifisch ausgewählt.
Das Projekt ist nun vor zwei Wochen gestartet. Schon beim Einrichten halfen die Kinder und hatten sichtlich Freude an diesem extra für sie hergerichteten neuen Lernort.
Die deutsche Sprache ist das Fundament für eine gelingende Integration und somit von entscheidender Bedeutung von Anfang an. Wir freuen uns sehr über den Projektstart und die vom Kreis bereit gestellten Mittel.
Karina Koch