Austausch über medizinische Versorgung


Experten sehen ländliche Kommunen in diesem Bereich vor einer größeren Herausforderung stehen.

Das liegt an dem steigenden Bedarf an medizinscher Versorgung, da die Menschen immer älter werden. Auf der anderen Seite gehen immer mehr Landärzte in Ruhestand, zahlreiche Arztsitze können nicht mehr besetzt werden. Viele Mediziner wohnen bevorzugt in den urbanen Zentren und arbeiten auch gern dort. Die Work-Life-Balance nimmt einen größeren Stellenwert ein. Daher sind junge Mediziner inzwischen lieber angestellt tätig als selbständig.

Das klassische Modell einer Hausarztpraxis mit nur einer selbständigen Ärztin oder einem selbständigen Arzt wird künftig deutlich seltener anzutreffen sein. Daher muss auf diese Entwicklung sachgerecht eingegangen werden.

Es bedarf Lösungen, die über viele Jahre Bestand haben.  Die Hausärztliche Versorgung in der Gemeinde für die Menschen vor Ort muss gesichert werden. Neben dem Modell der Hausarztpraxen, etablieren sich gerade sogenannte Medizinische Versorgungszentren (MVZ). So wurde die Praxis von Herrn Schürbrock von der Hausarztgemeinschaft Waldeck-Wolfhagerland übernommen.

Ein MVZ hat den Vorteil, dass sich die Ärzte nicht um administrative Tätigkeiten wie Abrechnung der Personalkosten und Anschaffung von Medizintechnik kümmern müssen. Dafür arbeiten „hinter den Kulissen“ Spezialisten. Ärzte müssen nicht mehr in die Ausrüstung investieren und binden sich damit nicht zwangsläufig an die Standorte. Durch dieses Konstrukt der Anstellung von Ärzten in einem MVZ gewinnt man leichter Bewerber für eine Stelle als Hausärztin oder Hausarzt.

Das MVZ Waldeck-Wolfhagerland will längerfristig am Standort Bad Zwesten bleiben. Damit ist gemeinsam mit der niedergelassenen Hausärztin Dr. Kiss die hausärztliche Versorgung in Bad Zwesten gesichert.

Der Geschäftsführer des MVZ Jörg Feldmann betont: „Bad Zwesten ist ein attraktiver Kurort mit vielen Angeboten. Daher bin mich mir sicher, dass es unserem MVZ gelingen wird, das notwendige Personal auf Dauer zu finden und am Standort zu halten.“

Bürgermeister Michael Köhler sagt dem Geschäftsführer Feldmann die volle Unterstützung zu.

„Das Thema langfristige hausärztliche Versorgung ist für uns und die Menschen hier in Bad Zwesten sehr wichtig.“